So ein Theater!

28. Aug 2017

Zum Gemeindefest mit Theater waren 180 Menschen nach Neinstedt gekommen.

Es war ein schöner Nachmittag auf der Wiese zwischen Apfelbäumen. Die Kulisse war perfekt, das Publikum reichlich und vergnügt, der Kuchen lecker und die Theaterleute spielfreudig und gut vorbereitet.

Nach dem unbeständigen Wetter der vergangenen Tage verziehen die Anwesenden der Sonne großzügig die etwas zu kontrastreiche Ausleuchtung der Freiluftbühne. Ungefähr 180 Gäste aus Neinstedt, Quedlinburg, Thale, Blankenburg, Weddersleben und Stecklenberg waren gekommen, um sich Kaffee und Kuchen schmecken zu lassen und anschließend das Theaterstück: „Denk Mal! Ein Scherbengericht!“ von Andreas Hillger anzuschauen. Unter der Leitung von Markus Bölling zeigten die Darstellerinnen und Darsteller Christiane Scholze-Wendt (Frau Putz), David Apel (Herr Sauber), Michael Mendel (Direktor), Corinna Schulz (Frau Fromm), Heike Krause (Frau Frager – Journalistin) und Matthias Andrä (Herr Bildner – Bildhauer), was sie in den vergangenen Monaten erarbeitet hatten.

Während ihres Theaterspiels beleuchteten sie die Figur Martin Luthers aus einem ungewohnten Blickwinkel: Die Reformation wird 500 Jahre alt und aller Orten gibt es Gedenkfeiern und Veranstaltungen zu Ehren Martin Luthers, seiner Ideen und Werke. Auch hier in Neinstedt soll ein Denkmal des Reformators errichtet werden. Alles ist festlich vorbereitet. Der Herr Direktor, ein Historiker, ist entsprechender Laune und in großer Erwartung. Der Bischof und die Frau Ministerin werden dabei sein, wenn das neue Denkmal enthüllt wird. Dieses wird von Herrn Bildner, einem renommierten und gefeierten Bildhauer gestaltet. Leider ist es noch nicht da und alle warten auf den Künstler. Zu allem Überfluss wird Frau Putz mit ihrem Assistenten Herrn Sauber einfach nicht fertig. Immer wieder findet sie noch etwas zum Saubermachen und Reinigen. Und obendrein beobachtet die Presse diese etwas unruhige Vorbereitung. Zum Glück und als guter Stern ist Frau Fromm zugegen und kann doch immer wieder in Allem auch etwas Positives sehen.

Am Ende gab es reichlich Beifall für ein kritisches Stück über die Kirche, den Reformator und unsere Möglichkeit heute, Kirche aktuell und lebendig zu leben.

Der Genuss wurde ein wenig getrübt, weil die Tontechnik, die zur Generalprobe richtig gut funktioniert hatte, offenbar durch die vielen Menschen, die Handys in den Taschen oder was auch immer, zwischendurch immer mal schwächelte.

An dieser Stelle soll auch Danke gesagt werden: zuerst den Theaterleuten für ihren Mut und ihre Energie, mit der sie sich diesem kontroversen Stoff gestellt haben, für mehr als 60 Stunden geminesamer intensiver Probenzeit. Viele Menschen aus den beiden Kirchengemeinden des Pfarrbereiches haben sich im Kuchenbacken übertroffen. Danke für ihre Zeit und Mühe! Er geht auch an alle, die geräumt, Tische und Bühne aufgebaut und so freundlich bedient und am Ende wieder aufgeräumt haben. Danke dem Team der Cafeteria, das unser Geschirr schmutzig entgegengenommen hat und der Abteilung Technik für ihre unkomplizierte Krisenhilfe zum Feierabend am Freitag vor der Generalprobe, Peter Schulze für alle Tipps zum Kräftesparen, Martin Fuhrmann für´s Ausleihen der Bühne, den jungen Leuten für die Aufbauhilfen zwischendurch. Wir haben gemerkt, was eine gute Öffentlichkeitsarbeit für ein solches Projekt bedeutet. Dank an die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Stiftung, besonders an Irene Heilemann für ihre Unterstützung. Michael Mendel hat für die gesamte Aktion „Luther in Neinstedt“ immer wieder Plakate, Einladungen, Liedblätter, Programme und Pressetexte gestaltet und hatte ein gutes Feeling für die richtigen Kontakte und Zeitpunkte.

Außerdem danken wir für die freundliche Unterstützung dieser Inszenierung und Aufführung dem Ev. Kirchenkreis Halberstadt, der Ev. Kirche in Mitteldeutschland, der Ev. Erwachsenenbildung Sachsen-Anhalt, der Stiftung der Kreissparkasse Quedlinburg und der Evangelische Stiftung Neinstedt.

Danke! Sollte die Theatergruppe mit diesem Stück noch auf Tournee gehen, dann wünschen wir toi, toi, toi!

Pfarrerin Kristin Heyser, Neinstedt

Viele Fotos  von Fest und Aufführung gibt es unter www.luther-in-neinstedt.de

Theater in Neinstedt - der rote Teppich ist augerollt
Luther-Theater beim Gemeindefest in Neinstedt

Fotos: Robert Weigel