Superintendent i.R. Gottfried Werther verstorben

25. Jul 2017

Trauerfeier am 24. Juli um 14 Uhr

Am 19. Juli 2017 verstarb im gesegneten Alter von 85 Jahren Superintendent i.R. Gottfried Werther.
Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung fand am 24. Juli 2017 um 14 Uhr in der St. Theobaldi-Kapelle in Wernigerode statt.

Über die Todesanzeige hat die Familie den Vers Josua 24; 17 gesetzt:
„Denn der HERR, unser Gott, hat uns geführt und uns behütet auf dem ganzen Weg, den wir gezogen sind.“


Aus Anlass seines 80. Geburtstages erschien am 8. Februar 2012 nachfolgender Beitrag in der Volksstimme Wernigerode:

Von Ragna Iser
"Man ist dankbarer", antwortet Gottfried Werther auf die Frage, wie er sich mit 80 Jahren fühle. "Dankbar, dass man überhaupt so alt geworden ist", fügt der frühere Stadtratspräsident hinzu. Immerhin seien dies viele geschenkte Jahre, in denen er den richtigen Beruf ergriffen und die richtige Frau geheiratet habe. "Wir sind seit 57 Jahren ein Ehepaar - und ich würde zu meiner Frau Lotte wieder "Ja" sagen", so Werther, der am Montag seinen Ehrentag feierte. "Es ist doch schön, gemeinsam alt zu werden."

Viele Wünsche habe er deshalb für die Zukunft nicht. Griechenland, Türkei und mehr - seine Reiselust sei gestillt. "Ich habe so viel gesehen. Das reicht mir." Stattdessen setze er auf Gelassenheit und Fröhlichkeit, denn ein alter Griesgram möchte Gottfried Werther nicht sein. "Das wäre unrecht", betont der Vorsitzende des Wernigeröder Geschichts- und Heimatvereins.
Immerhin habe er bisher ein erfülltes Leben gehabt.

Einen Nazi-Gegner als Vater, in der DDR als Pfarrerssohn aufgewachsen - "am meisten geprägt hat mich, dass ich immer auf Seiten der Minderheit war". Das hätte aber einen großen Vorteil gehabt: "Ich habe meine Meinung immer hinterfragt."

Dies habe er bis heute beibehalten, bestätigt auch Ludwig Hoffmann, Wernigerodes Alt-Oberbürgermeister, auf Volksstimme-Nachfrage: "Gottfried ist nach wie vor ein konstruktiv kritischer Geist." Seine Offenheit und sein Humor würden den früheren Stadtratspräsidenten besonders auszeichnen. Und: "Er ist Missständen gegenüber unduldsam."

Letzteres zeigt sich auch in Werthers Berufswahl: Bevor der Ruheständler 1994 für zehn Jahre zum Stadtratspräsidenten gewählt wurde, war er jahrelang als Pfarrer tätig. "Das war eine spannende Zeit. Die will ich nicht missen."

Mit seinen 80 Jahren habe Werther auch die eine oder andere körperliche Beschwerde. "Diese werden allerdings mit Nichtachtung gestraft." Und meist würden sie dann von alleine verschwinden. Überhaupt habe er zu seiner Wohnung 50 Stufen zu bewältigen. "Damit spare ich mir jedes Fitnessstudio", so Werther schmunzelnd. "Für Sport bin ich nämlich zu faul." Stattdessen genieße er lieber Geschichte und Literatur. "Ich habe zwar etliche Meineide geschworen, dass ich keine Bücher mehr kaufe, standhaft bleibe ich aber fast nie", gesteht er und verrät: "Ich lese immer zwei Bücher gleichzeitig - ein Sachbuch und einen Krimi."

Werther

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