“Auf das Leben vorbereitet”

21. Aug 2017

20. Bonhoeffertag in Friedrichsbrunn

“Auf das Leben vorbereitet” – so hieß das Motto des diesjährigen Bonhoeffertages in Friedrichsbrunn am 20.8.17.
Es war der 20. Bonhoeffertag, zu dem sich Gäste aus nah und fern eingefunden hatten. Traditionell feiert die Kirchengemeinde, die diesen Tag gemeinsam mit dem Förderverein “Bonhoeffer-Haus” e.V. veranstaltet, zur Eröffnung einen Sprengelgottesdienst, so dass auch die Gemeinden aus Warnstedt, Thale und Bad Suderode daran Anteil nehmen konnten, wie Gäste aus der Region um Quedlinburg, aus dem Kirchenkreis Halberstadt und von weiter her sogar aus Berlin und Bremen.
Durch die Liturgie des Gottesdienstes führte Pfarrer Ulrich Lörzer. In seiner Begrüßung machte er deutlich, dass der Bonhoeffertag an Dietrich Bonhoeffer erinnern will, der mit Friedrichsbrunn verbunden ist, weil seine Familie hier ein Ferienhaus unterhielt. Traditionell widmet sich der Bonhoeffertag deshalb thematisch nicht nur Dietrich Bonhoeffer selbst, sondern seiner ganzen Familie.
Der Bonhoeffertag fiel in diesem Jahr auf den Israelsonntag. In Würdigung und Aufnahme unseres jüdischen Glaubenserbes wurde im Gottesdienst das “Höre Israel” (5. Buch Mose 6,4-9) verlesen.
Das Evangelium aus Lukas 15 (Gleichnis von den zwei Söhnen) wiederum nahm den familiären Aspekt des Bonhoeffertages in den Blick. Regionalbischof Christoph Hackbeil hielt die Predigt zu diesem Evangelientext und band auf interessante Weise die verschiedenen thematischen Vorgaben zusammen. Die souveräne musikalische Begleitung hatte erneut, wie schon in vielen Jahren zuvor, der Posaunenchor Thale unter Leitung von Christine Bick inne.
Dass Kinderlachen und Kinderspiel in dem Hause Bonhoeffer seinen festen Platz hatte – vor allem hier, an diesem unbeschwertem Ort - kam zum Ausdruck durch einen Vortrag des Kindergartens “Zwergenstübchen” unter Leitung von Frau Christiane Nordhaus im Anschluss an den Gottesdienst.
Kurzzeitig war der Garten erfüllt von Indianergeheul und Indianertanz.
Auf einen Vortrag des geladenen Gastreferenten Dr. Cornelius Bormann (aus Erftstadt-Lechenich bei Köln) in der Bonhoeffer-Kirche, bereitete eine impulsartige Anregung vor, gedacht als gedankliche Annäherung an das Thema “Familie”. Ruth Ziemer und Christine Bick hatten gemeinsam ein Blatt erstellt, mit dem man sich in die familiären Gegebenheiten der eigenen Kindheit anhand der Tischkultur hineinversetzen konnte.
Ehe der Tag mit dem Kaffee- und Kuchenangebot im Bonhoeffer-Haus seinen Abschluss fand, hatten sich nach einem kräftigen Mittagessen zahlreiche Gäste eingefunden, um dem Vortrag von Herrn Dr. Cornelius Bormann über “Die Familie Bonhoeffer im Grunewald – eine Familie aus dem protestantischen Bildungsbürgertum” zu folgen. Herr Dr. Bormann legte erkenntnisreich und detailliert viele familiäre Wurzeln des Denkens und Handelns von Dietrich Bonhoeffer offen und gab damit einen Einblick in seine erst im fortgeschrittenen Alter vorgenommenen Forschungen um Dietrich Bonhoeffer – frappierend dabei zu spüren die Aktualität seiner Gedanken.
Vielen Dank auch Gabriele Zehnpfund als Inhaberin des Cafés im Bonhoeffer-Haus für alle rückwärtige Aktivität, Organisation und Bereitschaft, diesen gelungenen Tag nicht nur mitzutragen, sondern auch mitzugestalten.

Pfarrer Ulrich Lörzer





Bonhoefferhaus

Fotos: Gottfried Bürger

Kontakt

Evangelischer Kirchenkreis Halberstadt

+49 (3941) 57 17 38

suptur@kirchenkreis-halberstadt.de