Nikolaus in Thale

Am Nikolaustag hatte sich der alte Bischof aus Myra auf eine lange Zeitreise gemacht und besuchte den Familiengottesdienst in der Thalenser St.-Andreas-Gemeinde.

Die GKR-Vorsitzende Steffi Andrä erzählte mit Hilfe von Stabpuppen und kleinen und großen Menschen aus der Gemeinde eine der vielen Nikolausgeschichten nach.

Nach der adventlichen Predigt von Pastorin Franziska Kaus wurde der langjährige Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Stefan Ehrhardt durch die ehemalige Thalenser Pastorin Ursula Meckel aus seinem Ehrenamt verabschiedet (siehe untenstehender Text).

Franziska Kaus segnete die neue Vorsitzende ein – zusammen mit einem Dank an den gesamten Gemeindekirchenrat.

Der freundliche Bischof Nikolaus gab am Ausgang allen eine süße Münze als Wegzehrung mit auf den Heimweg.

Verabschiedung Stefan Ehrhardt

Vor ganz vielen Jahren wurde ich hier in der St. Andreas-Kirche ordiniert und anschließend gab es ein Kaffeetrinken im frisch renovierten Gemeindesaal. Unter den Gästen war ein junger Mann – (Foto von 1977!)

- heute ist er ebenfalls hier.

Dazwischen liegt eine lange Zeit mit Christenlehre – Konfi-Kurs – Bläserei – Klödenfahrten – Trauung – Taufen - Konfirmation der Kinder – Eure Silberhochzeit …

GKR-Vorsitz:  Früher war klar, den Vorsitz hat der Pfarrer bzw. die Pastorin, später gab es die Möglichkeit von „Laienvorsitzenden“, seit etlichen Jahren soll ein Ehrenamtlicher den Vorsitz übernehmen.

Inzwischen ca. 15 Jahre ehrenamtlicher Vorsitz durch Dich …

Dazu sage ich mit dem Titel einer Fernsehserie, die ich selber noch nie gesehen habe: „Gute Zeiten…“

– schlechtere Zeiten – und, ja, es gab sie auch: Die schlechten Zeiten …

Fast logisch, weil wir beide und auch die anderen im GKR und in der Gemeinde unsere „Macken“ haben und weil wir beide uns in vielem sehr ähnlich sind – je näher man sich ist, je besser man sich kennt, umso größer sind die Reibungsflächen :-) .

DENNOCH: Deutlich überwiegend GUTE ZEITEN, weil:

Es war und ist eine belastbare Beziehung – und wir wissen:  Es kommt nicht darauf an, immer einer Meinung zu sein, sondern EINES SINNES!

Und das waren wir – immer! Wir haben uns der Aufgabe verschrieben, uns zusammen mit den anderen aus dem GKR und vielen aus der Gemeinde und den Hauptamtlichen für die Gemeinden und den Kirchenkreis (Du warst lange im Kreiskirchenrat und in der Kreissynode) einzusetzen… Es heißt so schön und richtig: Einander tragen und ertragen!

Jetzt bist Du in einer ähnlichen Situation, wie ich im Oktober 2014: Du hast das Amt abgegeben.

Es heißt: Jeder Abschied ist ein kleines Sterben … obwohl Du ja im GKR bleibst und in der Gemeinde und im Bläserchor – aber eben anders – es ist ein Abschied …

Und das ist schwer nach so langer Zeit, in der Du mit ganz viel Einsatz und ganz viel Engagement und großer Zuverlässigkeit den Vorsitz innehattest mit all dem Verwaltungskram, den Bau- und Finanzgeschichten, den großen gesellschaftlichen und innerkirchlichen Veränderungen der vergangenen über 20 Jahre – politisch – Kirchspielbildung … wofür Du auch Deine berufliche Weiterentwicklung ganz bewusst gedrosselt hast.

Jetzt heißt es: Alles hat bzw. hatte seine Zeit.

Das ist DEINE – bzw. Eure familiäre – Entscheidung (Deine Familie war ja erheblich mit betroffen und hat Dein Engagement mit getragen und unterstützt! – großer Dank an Deine Ehefrau Bettina, Eure drei Kinder und natürlich auch an Deine Eltern!!!) – und trotzdem bleibt es schwer – ich weiß, wovon ich rede.

Ich möchte Dir 1. danken – persönlich und im Namen der  Gemeinden – und 2. ich möchte Dir Mut machen für alles Kommende.

Ich lasse Dir einfach weiter sagen, was die Superintendentin mir bei meiner Verabschiedung zugesprochen hat:

Steffi Andrä:  „Vor Gott und dieser Gemeinde endet Deine Verantwortung als Vorsitzender des Gemeindekirchenrates Thale. Alle Zuständigkeiten und Pflichten liegen nicht mehr in Deinen Händen. Was Dich beschwert hat, was unfertig blieb oder Sorgen macht, legen wir in die Hände Gottes, der allein aus allem ein Ganzes zu machen vermag. Nichts soll Dich beschweren, nichts soll Dich betrüben. Gott wird Dich tragen und begleiten auf Deinem weiteren Lebensweg.“

Ich wünsche Dir ähnlich gute Erfahrungen wie meine in den vergangenen Monaten: Gebraucht werden, Sinnvolles tun können, geschätzt werden – neue Inhalte, neue Ziele, neue Aufgaben, neue Menschen, neue beglückende Begegnungen …

Gebet:

Gott, wir treten jetzt vor Dich mit unseren Erinnerungen, unseren Wünschen, unseren Befürchtungen und unseren Hoffnungen. Wir schauen zurück und nehmen Abschied – wir blicken nach vorn und haben Träume.

Wir möchten bewahren, was gut war in den vergangenen Jahrzehnten. Denn vieles war wunderschön, erfrischend, aufregend, überraschend neu – dafür danken wir Dir, das wollen wir nicht missen.

Loslassen und bewahren - beides. Gott, gib Stefan Ehrhardt den Mut, die Hände zu öffnen, um Altbekanntes loszulassen. Gib ihm den Mut, die Hände zu öffnen und die Arme auszubreiten, um Neues, Unbekanntes zu begrüßen.

Gott, wir danken Dir, dass wir getragen sind von der Hoffnung, gehalten zu werden - beflügelt von dem Glauben, dass Du Dich kümmerst - um uns alle und die neue Vorsitzende, Steffi Andrä. Begeistert von dem Glauben, dass Du da bist, uns begleitest und führst. Amen

Gott segne dir den Blick zurück und den Schritt nach vorn. Er schenke dir eine Melodie, die dich wie ein Lachen durch den Tag begleitet und Menschen, die ihre Arme um dich legen wie ein wärmender Mantel. So segne dich Gott, der Allmächtige, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Ursula Meckel