Quedlinburg

07. Sep 2015

Runder Tisch Flüchtlingshilfe gegründet

Im Vorfeld der Ankunft der ersten Flüchtlinge in Quedlinburg gründete sich in der letzten Woche der Runde Tisch Flüchtlingshilfe Quedlinburg. Dieser offene Verbund wird getragen von der Stadt Quedlinburg, dem Landkreis, von Kirchen, Parteien und Wohlfahrtsverbänden. Ziel ist es, Informationen und Hilfsaktionen zu sammeln und zu bündeln, die zu einer Willkommenskultur beitragen.

 

Das Sammeln von Spenden nahm während dieses Treffens einen großen Raum ein. Um nicht, wie schon in anderen bundesdeutschen Städten geschehen, vor dem Problem zu stehen, unkoordiniert bestimmte Güter zu sammeln, ist der beste Weg der einer Geldspende. "So können kurzfristig die nötigsten Hilfsmittel erworben und auch effektiv eingesetzt werden", so Martin Gentz, einer der Sprecher. Die Evangelische Stiftung Neinstedt richtete daher bereits ein Spendenkonto bei der Harzsparkasse ein, Stichwort "Flüchtlingshilfe Quedlinburg", Konto-Nr. 901041874, IBAN DE298105 2000 0901 0418 74 und BIC NOLADE21HRZ.

 

Bei Sachspenden besteht derzeit vor allem Bedarf nach Unterwäsche allgemein, nach Hygieneartikeln (vor allem für Frauen, Kinder und Babys) sowie nach Babysachen, allerdings derzeit keine Kleiderspenden. Die Annahme dieser Sachspenden erfolgt ab der nächsten Woche an folgenden Orten: Im DRK-Zentrum in der Ballstraße 22 Dienstags und Donnerstags von 9.00 bis 12.00 Uhr sowie von 13.00 bis 16.00 Uhr sowie Freitags von 9.00 bis 12.00 Uhr. Die Evangelische Stiftung Neinstedt eröffnet hierfür ihr Büro im Gemeindehaus  (Carl-Ritter-Straße 16) Mittwochs von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 16.00 bis 18.00 Uhr, während in der Annahmestelle der AWO in der Stresemannstraße 29 (ehem. Möbellager) Montags von 15.00 bis 17.00 Uhr und Mittwochs von 14.00 bis 16.00 Uhr die Spenden abgeben werden können. Auch nimmt die Lebenshilfe in Weddersleben weitere Spenden an.

 

Mögliche Änderungen in den Bedarfen werden demnächst in Pressemeldungen sowie auf der hierfür geschalteten Facebookseite "Willkommen in Quedlinburg" bekanntgegeben. "Dies gilt auch für unterstützende Tätigkeiten wie Informationen zu Einkäufen bis hin zu Freizeitangeboten wie Tanz- und Krabbelgruppen oder Theatersport mit Kindern", so Martin Gentz. Gerade diesen Angeboten komme eine hohe Bedeutung zu, bilden sie doch eine wichtige Grundlage für die spätere erfolgreiche Integration der Flüchtlinge.

 

Wie schon bei den einzelnen Einrichtungen, die sich in der Flüchtlingshilfe einbringen werden, ist die Bereitschaft von Privatpersonen, die sportliche oder kreative Angebote anbieten, riesig. In den nächsten Wochen wird es vor allem darum gehen, diese einzelnen Aktionen sinnvoll und effektiv miteinander zu koordinieren. "So wurde von Seiten der Stadt in den letzten Wochen umfangreiche Listen von Bürgern erstellt, die genutzt werden müssen. Ohne Reibungsverluste zu erzeugen müssen sie mit neuen Hilfsangeboten zusammengeführt werden", so Martin Gentz weiter. Geklärt werden konnte bereits jetzt der Versicherungsschutz für die ehrenamtlichen Helfer, die sich somit keinerlei Risiko aussetzen.

 

Wie sich der Runde Tisch Flüchtlingshilfe Quedlinburg Willkommenskultur vorstellt, lässt sich gut am 19. September ablesen. An diesem Tag feiert er das Willkommensfest für Flüchtlinge, "ein Stück gelebter Willkommenskultur", wie ein Sprecher betont. Details hierzu werden in den nächsten Tagen bekannt gegeben.

 

Der Anspruch des Bündnisses, tief in der Bürgerschaft verankert zu sein, schlug sich auch nieder in der Wahl des Sprecherrates: Gewählt wurden neben Martin Gentz, Andreas Steppuhn, Steffan Helmholz, Yvonne Schott, Monika Hohmann, Susan Sziborra-Seidlitz sowie Hans Jaekel. In den nächsten Tagen werden aus diesem Kreis zwei Sprecher benannt, die den Runden Tisch nach außen vertreten.

 

Die nächste Sitzung des Rundes Tisch Flüchtlingshilfe Quedlinburg findet am 15. September um 18.00 Uhr in der Nikolaikirche statt.

 

QLB

Kontakt

Evangelischer Kirchenkreis Halberstadt

+49 (3941) 57 17 38

suptur@kirchenkreis-halberstadt.de