Praktisches Lernen

Wie bereits im vergangenen Jahr findet derzeit im Halberstädter Dom ein Seminar zur „Restaurierung in der denkmalpflegerischen Praxis“ der Fachhochschule Köln statt. Für zwei Wochen sind Studierende mit Reinigungsarbeiten in der Kathedrale betraut. Frau Prof. Dr. Regina Urbanek aus Köln leitet das Seminar, die Betreuung vor Ort obliegt den zuständigen Restauratorinnen Corinna Grimm-Remus und Christine Machate. Die Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-Anhalt unterstützt das Projekt finanziell.

Durch die Arbeit lernen die Studierenden die Problemstellungen vor Ort kennen. Rollbare Gerüste ermöglichen ihnen erst den Zugang zu den teils meterhohen Werken. Mit weichen Pinseln und Spezialsaugern wird der Staub abgenommen. Die Ausstattung des Domes bietet ein hervorragendes Lernfeld. Auf den Oberflächen sammelte sich zum Teil über Jahrzehnte massiv Staub und Schmutz an, welcher zu konservatorischen Problemen führen kann.

Ein Konzept zu einem festen Wartungs- und Reinigungszyklus für den Halberstädter Dom wird zur Zeit von den betreuenden Restauratoren, der Domschatzverwaltung, dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie zusammen mit der Stiftung Dome und Schlösser erarbeitet. Die gegenwärtig gewonnenen Erkenntnisse sind hier ein wichtiger Baustein für die weitere Arbeit der Restauratoren.

In diesem Jahr werden das Epitaph Britzke in der Vierung, der Lettner, die Kanzel und die Grablege Busche-Streithorst im Westen des Domes bearbeitet. Insbesondere die jahrhundertealten Farbfassungen müssen dabei sensibel behandelt werden.

Alle Beteiligten freuen sich auf eine Fortführung der Kooperation auch im nächsten Jahr, wenn wieder die Staubsauger im Dom laufen.