Halberstadt hat sich erfolgreich gewehrt

31. Okt 2015

Die Rechten kamen nicht weit

Seit Monaten hatte die Partei „Die Rechte“ zu einer Massendemo am 31. Oktober in Halberstadt aufgerufen und erwartete ca. 1000 Teilnehmende, mit denen sie durch die Innenstadt ziehen wollten.

Ein breites Bündnis von Kirchen, Parteien, Gewerkschaften und das Bürgerbündnis Halberstadt hatten zu Gegenaktionen aufgerufen um deutlich zu machen: „Wir sind für Menschlichkeit und heißen Flüchtlinge willkommen – Come together“.

Auf dem Bahnhofsvorplatz versammelten sich am Vormittag über 600 junge und ältere Menschen, die den Nazis keine Chance geben wollten und ca. 200 Rechte. Ein Großaufgebot der Polizei trennte beide Blöcke und sorgte mit guter Strategie dafür, dass es kaum Zwischenfälle gab, nachdem die Zahl der Rechten auf geschätzt 400 angewachsen war. Ihr Zug durch die Stadt erwies sich als mühsam und langwierig, weil immer wieder Blockaden den ursprünglich geplanten Weg absperrten, in die Innenstadt kamen sie schließlich gar nicht. Wenn sie bei Zwischenstopps ihre obskuren Theorien per Lautsprecher verkündeten (bis hin zum Hitlergruß!), sorgten Trillerpfeifen, Töpfe, Megaphone und andere Lärminstrumente dafür, dass sie nicht weit erschallen konnten. Dass die Phantasie bei der Auswahl der „Musikinstrumente“ fast keine Grenze kannte und die entspannte Fröhlichkeit vieler dabei Mitwirkender macht Mut.

Das Ziel war, zu verhindern, dass die Neu-Nazis das Stadtbild für einige Stunden prägen, und es wurde klar erreicht. Auf dem Holzmarkt begrüßten Bläser/innen, während das Diakonische Werk des Kirchenkreises gut erhaltene Koffer für die Flüchtlinge sammelte, die sich in der Kleiderkammer warme Sachen holen. Auf dem Domplatz ertönten mehrstimmige Lieder der Chöre aus der Region Ost des Kirchenkreises und Vorbeikommende konnten sich an einem liebevoll gefüllten Büfett stärken.

Den Fremdenfeindlichen gelang es nicht, die Kundgebung zu Beginn am Bahnhof zu behindern. Klare Worte konnten klar ausgesprochen und gehört werden. Den Reigen der Redenden eröffnete Superintendentin Angelika Zädow – Wortlaut siehe rechts.

Ursula Meckel

 

Come together
Come together
Rede AZ
Rede AZ

Fotos: Ursula Meckel und Wolfgang Schlegel

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