Geschichtsträchtiger November

11. Nov 2022

„Nehmen Sie den November nicht zu leicht, der Monat verlangt ein starkes Herz“ – ein Satz, der mich nachdenklich macht."

Da hilft es wohl auch nicht, dass der November dieses Jahr so sonnig ist wie schon lange nicht.

Ein geschichtsträchtiger Monat, der Endlichkeit und Ewigkeit, aber auch Gedanken von Buße und Umkehr in sich trägt.

 Am Sonntag, dem Volkstrauertag, werden an den Kriegsdenkmälern wieder Kränze abgelegt, der Toten des ersten und zweiten Weltkrieges gedacht und für den Frieden gebetet. 77 Jahre lang gab es in Europa keinen Krieg, und dennoch hat man nie aufgehört, zu mahnen und zu erinnern. Was sich in den letzten Jahren fast wie eine Trockenübung anfühlte, hat durch den Ukrainekrieg nun bittere Brisanz bekommen. Wir spüren, wie fragil, wie gefährdet der Frieden ist. Ein Pflänzchen, das man liebevoll pflegen und versorgen muss damit es nicht eingeht.

Welche Kraft haben Mahnungen und Gedenken? Was bewirken unsere Gebete und Lieder? Hat man schon gesehen, dass sie jemals einen Gewehrlauf verbogen oder einen Toten zum Leben auferweckt haben?

Und dennoch: Mahnen, gedenken, singen und beten – das darf niemals aufhören. Damit die bösen Herzen verwandelt und die guten gestärkt werden. Damit wir zusammenhalten und nicht verzagen auf dem weiten Weg des Friedens, bis die Verheißung erfüllt ist, die da heißt:

"Und ich sah, einen neuen Himmel und eine neue Erde…Und Gott wird bei den Menschen wohnen. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein...."

Roseli Arendt-Wolff

Pfarrerin Arendt-Wolff

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