Erntedankfest

01. Okt 2022

Ein Dankfest, das fast selbstverständlich ist.

Erntedankfest, das Wort klingt wie aus vergangenen Zeiten: Eine Ernte, eine Gemeinde, ein Dank. Als wär‘ selbstverständlicher nichts auf der Welt. Aber eben auch ein bisschen von gestern.

Die Vorgänge in der Nahrungsmittelwirtschaft sind heute komplex, nicht nachzuvollziehen und kaum zu steuern. Zu viele Rahmenbedingungen müssen zueinander passen, als dass man von „einer“ Ernte reden könnte. Und von vielen Seiten kommt die Kritik, dass man nicht mehr wisse, wie es gerecht, nachhaltig und gesund dabei zugehen könnte.

Und trotzdem ist am 2. Oktober Erntedankfest. Ein Fest, das sich ausdrücklich an den Himmel wendet, von dem aller Segen kommt. Ein Fest, das aber auch an Zeiten anknüpft, in denen sich die Fragen zur Ernte ganz anders gestellt haben. Doch auch die alten Fragen um Saat und Ernte, Ausstreuen und Einbringen, Vorräte und Gerechtigkeit waren Fragen voller Spannung und Unsicherheit. Ein Erntedankfest war schon immer ein Fest mit unsicheren Aussichten. Und vielleicht ist das gerade die Kunst, die wir mit diesem Fest auch erben, in unsicheren Zeiten Worte des Dankes zu finden – und sie auch zu sagen.

Die Kinder der Westerhäuser Kita haben zum Erntedankfest ein kleines Danklied in der Dorfkirche angestimmt: „Kommt, wir feiern Erntedank! Wir sagen danke für …, kommt, wir feiern Erntedank!“ Und es war eine ganze Menge Ideen, die sich da einsetzen ließ: „für die Mama“, „für den Papa“, „für die Kita“, „für die Äpfel“ bis hin zu: „für das Klo“ – alles Anlass zum Dankeschön.
Als wär‘ selbstverständlicher nichts auf der Welt.

Christoph Carstens