Vom Umtausch ausgeschlossen

Wir befinden uns in Phase 4 der Weihnachtszeit. Phase 1: Lebkuchen im September und die Aufregung darüber. Phase 2: Weihnachtsmärkte öffnen und füllen Stadt und Land – wahlweise mit Besuchern oder Glühwein. Phase 3: die drei Festtage. Phase 4: zwischen den Jahren – die Zeit des Umtauschs.

Immer öfter erlebe ich, dass Geschenke mit dem Satz überreicht werden: „Wenn es dir nicht gefällt, dann kannst du es ja noch umtauschen.“ Ich kann das sehr gut nachvollziehen, weil man vielleicht doch eher passende Kleidung bevorzugt, anstatt den viel zu weiten Pulli. Aber ein bisschen schade finde ich es schon, da dann mit dem Schenken ein Perfektionismus einhergeht. Es muss perfekt sein. Dabei sollen Geschenke doch eigentlich überraschen. Etwas Neues ins Leben bringen.

Josef, der Vater von Jesus, der wollte eigentlich sein ganzes Leben umtauschen. Er wollte das so nicht, mit dieser Frau, die schwanger war und dann war das nicht einmal sein Kind. Das war alles nicht so perfekt, wie er sich das vorgestellt hatte. Aber im Traum sprach Gott quasi: „Du, das ist nicht drin. Vom Umtausch ausgeschlossen. Glaub mir, es passt.“ Um das zu sehen, musste Josef es erst erleben und sich darauf einlassen. Er musste spüren, dass dieses Leben genau das ist, was richtig für ihn ist – mit allen Dingen, die dazugehören. Den Überraschungen, den Höhen und den Tiefen.

So beginnt nun ein neues Jahr und ich wünsche Ihnen diese Perspektive, in der Gott in Ihr Leben spricht: „Vom Umtausch ausgeschlossen – weil: Glaub mir, es passt. Und falls es doch zu weit ist, dann schlüpfe ich mit rein.“

Viel Segen für 2024!

Ihr Pfarrer Dr. Tobias Gruber, Quedlinburg