Abkürzen zwecklos!

Also das Ende der Reise ist uns ja allen irgendwie klar, aber die Zeit dazwischen ist echt herausfordernd. Ich hätte gern so ein Lebens-Navi. Dann würde ich als Ziel eingeben: „zu Hause ankommen bei Gott“ über die Stationen Leichtigkeithausen, Glücklichberge und Gesundheitsstadt. Oder so ähnlich.

Meine Route wird berechnet. Am liebsten hätte ich ein Leben voller Freudentage. Aber das scheint mein Routenplaner nicht begriffen zu haben. Immer wieder durchquere ich traurige Zeiten, Ratlosigkeit und andere Jammertäler. Ich kann oft nichts dagegen tun. Also frage ich von der Rückbank wie ein Ferienkind: „Wann sind wir endlich da?“ „Noch eine kleine Weile“, sagt Jesus vom Fahrersitz aus „dann soll sich deine Traurigkeit in Freude verwandeln.“ (Joh. 16)

Er verspricht mir freundlich, dass es sich lohnt, noch Geduld zu haben, „Denn am Ende ist da Freude. Also gib die Hoffnung nicht auf! Auch nicht in den schwierigen Zeiten. Wenn dir die Freude unerreichbar scheint.“

Wäre ich ein Ferienkind, würde ich ungeduldig von der Rückbank fragen: „Gibt es denn keine Abkürzung hin zu den guten Zeiten?“ „Nein,“ antwortet mir Jesus vom Fahrersitz geduldig, „Abkürzen geht nicht! Denn du musst erst durch die Traurigkeit durch, wenn du bei der Freude ankommen willst.“

„Na gut“, seufze ich hinter ihm etwas resigniert. „Hauptsache du weißt, wo es langgeht!“ „Ja klar“, sagt Jesus.

Franziska Junge