Viele Gaben, eine lebendige Gemeinschaft

Dann wird es in der Winterkirche eng. Die einen teilen emsig Kaffee und Kuchen aus; die anderen kümmern sich um die Geschirrberge. Draußen toben Kinder über die Wiese, bemalen Steine und zeigen stolz ihre Glitzertattoos, Erwachsene sitzen zusammen und sind in Gespräche vertieft. Irgendwann steigt Bratwurstduft in die Nasen. Als die Abendsonne die Kirche in goldenes Licht taucht, gehen alle zufrieden und glücklich nach Hause: „Da haben wir was geschafft!“

Einige Arbeitseinsätze vom städtischen Bauhof, dem örtlichen Harzklub Zweigverein und vielen helfenden Händen fanden statt, um den Kurpark auf Vordermann zu bringen. Schließlich wurden viele Gäste zum Naturschutztag erwartet. Die kamen dann auch und erkundeten zahlreiche Stationen, sammelten Stempel, stärkten sich an Leib und Seele, feierten das Ehrenamt. Nach dem Aufräumen sitzen die Mitwirkenden noch zusammen, erschöpft, aber dankbar. Bald wird man sich wiedersehen und wieder ein buntes Fest für Einheimische und Gäste auf die Beine stellen.

Machen statt meckern. Es sind zwei Beispiele, die stellvertretend für viele Initiativen stehen. Wie gut ist es doch, wenn Menschen Verantwortung übernehmen und ihre Gaben einsetzen. Das bereichert nicht nur das eigene Leben, sondern stärkt das Zusammenleben in den Ortschaften. Die einen haben Visionen und entwickeln die passenden Strategien, die anderen behalten den Überblick über die Zahlen. Die einen sprudeln vor kreativen Ideen, die anderen freuen sich, wenn die Grünflächen gepflegt sind. Niemand muss alles alleine machen; keiner kann alles alleine machen. Umso besser, wenn möglichst viele Menschen ihre Talente und Leidenschaften einbringen und gemeinsam etwas auf die Beine stellen. Getreu dem Motto „Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist."

Saskia Lieske