Lieben und geliebt werden

„Schau uns an – wir sind menschlich. Wir lachen und weinen, wir straucheln und stolpern, wir stehen wieder auf. Es lebe unsere Liebe!“ – so sinngemäß übersetzt klingt noch ein Lied nach, das ich im Urlaub in Portugal gehört habe. Eine wunderschöne Schnulze, ein Ohrwurm. Einfach, romantisch, schön.
Die Liebe! Was wären wir ohne sie? „Ein tönendes Erz, eine klingende Schelle“. So sagte schon der Apostel Paulus. Ob die romantische Liebe, die Freundschaft oder die fürsorgliche Liebe – wo keine Liebe drin ist, das kann weg.
Die Liebe ist geduldig und gütig – sagt der Apostel weiter. Sie ereifert sich nicht. Sie prahlt nicht und spielt sich nicht auf. Sie ist nicht unverschämt. Sie sucht nicht den eigenen Vorteil. Sie ist nicht reizbar und trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht, wenn ein Unrecht geschieht. Sie freut sich aber, wenn die Wahrheit siegt. Sie erträgt alles. Sie glaubt alles. Sie hofft alles. Sie hält allem stand.

Die Liebe – ja, sie ist anspruchsvoll und kompliziert. Die bedingungslose Liebe, wie sie Paulus beschreibt, ist zwischen Menschen fast ein Ding der Unmöglichkeit. Denn sie beruht auf Gegenseitigkeit, sie erfordert Respekt, Achtung, Aufmerksamkeit. Liebe muss gepflegt werden. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst – sagte Jesus. Wie dich selbst!

Lieben und geliebt werden gehören zum Menschsein dazu. Wie gut, dass wir in Gottes Liebe eintauchen können. Gott, die unversiegbare Quelle der Liebe, der bedingungslos liebt und die Sehnsucht nach Liebe in uns weckt.
Gerade brauchen wir so viel mehr Liebe auf der Welt. Menschen brauchen unsere Fürsorge, Unterstützung, materielle Spenden, damit das Leben weitergehen kann. Es braucht eine Rückkehr zur Liebe, denn nur sie kann dafür sorgen, dass wieder Friede wird.

Schau uns an – wir sind menschlich. Wir lachen und weinen, wir straucheln und stolpern, wir stehen wieder auf. Es lebe die Liebe, denn ohne sie sind wir arm dran!

Roseli Arendt-Wolff