„Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder“

08. Feb 2020

Für manchen ist die Vorstellung, dass es Gott geben soll, schon zu viel. Was soll da noch der Geist? Sollen wir wieder an Geister glauben? Selbst für Christen ist das manchmal schwer.

 Gott, der Schöpfer der Welt – das klingt noch ganz plausibel. Denn einer muss ja der Urgrund sein für all die Dinge und Kräfte, die uns umgeben und tragen. Und der Sohn Jesus Christus ist auch gut vorstellbar – von ihm gibt es die vielen ermutigenden Worte und Geschichten. Aber der Geist?
Ein Glaube ohne den Geist ist in etwa so viel wert wie ein Smartphone ohne Akku. Sieht wunderbar aus, ist gut durchdacht, kann theoretisch alles – funktioniert aber nicht. Erst wenn der Geist uns antreibt, bekommt der Glaube die nötige Kraft.
Wie oft laden Sie Ihr Handy? Wenn man es fast nie nutzt, reicht vielleicht einmal im Jahr. Wer es aber täglich braucht und auch wirklich nutzt, der muss jeden Tag laden. Wenn wir glauben wollen, also wenn wir die Religion nicht nur theoretisch betrachten wollen, sondern wirklich in ihr leben, dann müssen wir aufladen. Immer wieder den Ruhepunkt finden, wo wir uns anstöpseln und auftanken.
Ich freue mich, dass Sie diese Zeilen lesen. Vermutlich gehören Sie zu den Menschen, die mehr wollen als nur mit einer leeren Attrappe herumlaufen. Suchen Sie sich jeden Tag eine solche Gelegenheit. Das kann ein ermutigender Text sein. Oder ein Wort aus der Bibel. Lesen Sie es in Ruhe und denken Sie eine Weile darüber nach. Oder singen Sie ein Glaubenslied und sprechen sie ein Gebet. Das Beste wäre: jeden Tag eine Zeit der Ruhe, die nur für Gott ist. Dann können Sie merken, wie es ihrem Glauben Kraft gibt. Und das kann ihr Leben im guten Sinne beeinflussen. Zuerst die Gedanken. Dann aber auch die Worte. Und schließlich auch das Handeln.
Der Heilige Geist ist die Energie, die uns von Gott zuströmt. Immer noch schwer vorzustellen und auch schwer zu erklären. Aber wir können es erleben.

Pfarrer Arnulf Kaus