Wer will Gast sein? Der melde sich.

15. Jun 2015

Hans Jaekel

Freuen Sie sich, wenn Sie eingeladen sind? Sie sind eingeladen zur Teilhabe an dem, was Jesus Christus als Markenzeichen setzt: Freiheit, Liebesfähigkeit, Hoffnung auf eine gerechte Welt. Wer einlädt, ist bereit zu teilen, was er hat. Jeder bringt etwas ein und nimmt etwas mit. So geht es bei gastlichen Menschen zu. Die Gastlichen leben glücklicher. Die Ungastlichen bleiben in den Ecken hocken. Jesus erzählt seinen Freunden die Geschichte von einer Einladung zum Essen. Ein Gastgeber bleibt allein, weil alle seine Bekannten absagen. Weshalb? Jeder hat mit sich zu tun. Dem Gastgeber fällt etwas ein: er lädt die zu Tisch, die draußen stehen. Er lädt die ein, die zwar auch im Ort leben und die jeder kennt, mit denen aber niemand etwas anfangen will. Die Außenstehenden kommen natürlich nicht einfach. Auch die bleiben lieber in ihrer Welt. Was wird sie wohl erwarten? Jesus erzählt von den Helfern, die Fremde begleiten, so dass sie sich trauen, eine Einladung anzunehmen. Es braucht "Hineinführer" in eine neue Welt. Es braucht die, die über eine Schwelle helfen. Es braucht Mentoren, Assistenten, die den Außenstehenden Sprache, Mentalität, Kultur authentisch vorleben. Jesus erzählt die Geschichte, weil es ihm darum geht, dass sich Menschen in die Welt Gottes einladen lassen. Wie gesagt: in dieser Welt glauben Menschen an die Kraft der Freiheit, der Liebe und der Hoffnung. Es geht darum, Menschen für die Welt Gottes zu gewinnen. Wir können das übertragen in unser Leben. Ich in mein Leben. Sie in Ihr Leben. Lassen Sie uns nicht nur unsere Bekannten einladen. Auch die Fremden, die außen stehen, brauchen unsere Gastfreundschaft. Die Gastlichen leben glücklicher. Lassen Sie uns "Hineinführer" in unsere Demokratie sein, in unsere Kultur, in unsere Kirchengemeinden, in die Dörfer und Städte. Da stehen Menschen an den Grenzen unserer Welt und brauchen uns. Für viele dieser Menschen ist unser Land, sind unsere Dörfer und Städte so etwas wie die Welt Gottes. Lassen wir es zu, dass unsere Welt zu einer Welt Gottes wird. Den außen stehenden Menschen teilhaben lassen an den Lebensmöglichkeiten, die wir selbst schätzen.