Jubilate

19. Apr 2024

Jubilate – so heißt in kirchlichen Kreisen Sonntag, der 21. April. Das ist leicht zu übersetzen: Jubelt, seid fröhlich, seid dankbar, seid unbeschwert.

Das ist derzeit leichter gesagt als getan. Unheilvolle Nachrichten belasten, es gibt viele Gründe traurig zu sein, verunsichert, ängstlich. Wird Gewalt zum Normalfall, um eigene Interessen durchzusetzen? Wohl wissend, dass es bei einem Krieg keine Siegenden, sondern ausschließlich Verliererende gibt?

Heiß wird darüber diskutiert, wie die Spirale der Gewalt zu beenden ist. Das Ziel ist klar, der Weg dorthin nicht.

Auch in unserem Land macht mich vieles fassungslos. Da gibt es tatsächlich Menschen, die den Führergeburtstag feiern und sich stolz als Faschisten bezeichnen lassen.

Deshalb ist es für mich ein Grund zum „Jubeln“ bzw. zur Dankbarkeit, was das Kirchenparlament unserer Landeskirche bei der Tagung am 13. April beschlossen hat:
„Die Landessynode warnt eindringlich vor einer Regierungsbeteiligung der AfD auf allen politischen Ebenen. In einem Beschluss heißt es: „Die AfD arbeitet gezielt gegen die Grundlagen unserer parlamentarischen Demokratie und verfolgt eine langfristig angelegte Strategie ihrer Abschaffung zugunsten eines homogenen völkischen, autoritär regierten Staatswesens, das sich nach Gutdünken auch über geltendes Recht hinwegsetzt.“ Sowohl in programmatischen Schriften als auch in Äußerungen leitender Mandatsträger finden sich menschenverachtende und rassistische Aussagen. Die Landessynode bittet alle Wahlberechtigten, sich über die politischen Ziele und Grundsätze der AfD Klarheit zu verschaffen und dies bei der eigenen Wahlentscheidung zu berücksichtigen.

Mit Blick auf die 2025 anstehenden Gemeindekirchenratswahlen hat das Parlament beschlossen, dass extremistische, antisemitische, fremdenfeindliche oder sonst menschenverachtende Positionen als kirchenfeindlich gelten. So soll ausgeschlossen werden, dass Personen, die solche Positionen vertreten, Mitglied in einem Gemeindekirchenrat werden können.“

Das wird der Kirche Proteste einbringen, doch die klaren Worte sind es uns wert.

Ursula Meckel